Extremfall Hochwasser: Wie schützt man sein Haus?
Wassermassen können nicht nur in deklarierten Hochwassergebieten zur absoluten Notfallsituation ausarten, daher empfiehlt sich ein Hochwasserschutz.
Übermäßiger, sintflutartiger Regen über einen längeren Zeitraum können die Kanalisation zum Überlaufen bringen und so ganze Wohngegenden wortwörtlich unter Wasser setzen. Bestehen keine Vorrichtungen zum Hochwasserschutz, sind großflächige Wasserschäden und vollgelaufene Keller vorprogrammiert. Im Folgenden wird erklärt, wie man sich wirkungsvoll gegen Hochwasser schützen kann und welche Versicherung beim Wasserschaden in Kraft tritt.
Allgemeine Informationen zum Hochwasser
Überschwemmungen, starker Regen, Unwetter oder ähnliche Wetterlagen nehmen höchstwahrscheinlich in Zukunft zu. Zum Problem wird dies, wenn durch heiße Sommertage der Boden ausgetrocknet und somit versiegelt ist. Das Erdreich kann die übermäßigen Wassermassen nicht mehr aufnehmen und ableiten.
Des Weiteren stößt jedes Kanalisationssystem irgendwann an seine Grenzen. Es droht der Extremfall: In Folge des Wasserrückstaus bahnt sich das Wasser seinen Weg in umliegende Kellerräume oder tiefergelegene Wohnbereiche. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollte jeder Eigentümer oder Wohnungsbesitzer dafür Sorge tragen, Schutzmaßnahmen im Falle eines Hochwassers zu installieren. Ansonsten verstößt man gegen die sogenannte Sorgfaltspflicht und riskiert die Gefährdung des Versicherungsschutzes. Befindet sich das Haus in einem gekennzeichneten Hochwassergebiet ist es zudem gesetzlich verpflichtend, sich um den Hochwasserschutz im Eigentum zu kümmern und somit Wasserschäden vorbeugend entgegen zu wirken.
Präventiver Hochwasserschutz:
Maßnahmen, um das Eigenheim zu schützen
In Bezug auf den Hochwasser Schutz gibt es einige Möglichkeiten, um präventiv Vorkehrungen zu treffen.
Mobile Systeme
Unter mobile Schutzsystem fallen zum Beispiel bewegliche Wandteile. Diese dichten im Falle eines Hochwassers Schächte oder ähnliche Zugänge ab. Somit sollten die Wassermassen nicht in das Gebäude gelangen. Mit dieser innovativen Vorrichtung lassen sich auch Türen und Fenster rasch verschließen. Als alternative Methoden kann man auch im Extremfall auf die alt bewährten Sandsäcke und Folien zurückgreifen.
Rückstauventile
In der Hauptwasserleitung können spezielle Rückstauventile installiert werden. Mithilfe dieser Maßnahme kann ein hoher Wasserstand in Kellerräumen verhindert werden.
Pumpensysteme
Ebenso können diverse Pumpensysteme vor Wasserschäden schützen. Ab einem gewissen Pegelstand im Grundwasser setzt sich dieses spezielle System automatisch in Gang und pumpt die eindringenden Wassermassen nach draußen. Wichtig dabei ist jedoch, dass das überschüssige Wasser in ein tiefergelegenes Gebiet abgeleitet wird. Solche Pumpensysteme sind im Übrigen auch im Kanalsystem eingebaut, um das Abwasser im Hochwasserfall bis zu einem gewissen Grad ableiten zu können.
Vorsorgemaßnahmen gegen Hochwasser
Licht
Ganz einfach und trotzdem effektiv: Für den Hochwasserfall sollte man sich ein Depot an Kerzen und Taschenlampen zulegen, falls die Stromversorgung unterbrochen oder abgeschaltet wird.
Lagerung von wichtigen Dokumenten und Möbeln
In deklarierten Hochwassergebieten (zum Beispiel entlang großer Flüsse und Bäche) sollte man hochwertiges Mobiliar, wichtige Dokumente, wie zum Beispiel Krankenversicherungskarte, Kaufverträge, Geburtsurkunde oder Versicherungsunterlagen, und Wertgegenstände im ersten Stock aufbewahren. Darunter fallen auch elektrische Versorgungssysteme oder die Heizanlage.
Wetterbericht und Hochwasserwarnungen verfolgen
Des Weiteren ist es auch von Vorteil, wenn man den Wetterbericht und Hochwasser– beziehungsweise Unwetterwarnungen laufend verfolgt und im Falle des Falls ernst nimmt.
Informationen über das Eigenheim einholen
Ebenfalls ist es besonders wichtig, dass man sich allgemeine Informationen über die Gebäudekonstruktion einholt und in Erfahrung bringt, ob das Gebäude vor allem im Tiefgeschoss einem zusätzlichen, erhöhten Wasserdruck standhält.
Welche Versicherung kommt zum Tragen?
Liegt ein Hochwasserschaden vor, reicht eine normale Gebäudeversicherung vielmals nicht aus. Eigentümer brauchen in diesem Fall eine sogenannte Elementarversicherung. Diese Elementarversicherung kommt bei Hochwasserschäden bei Gebäuden und Inneneinrichtungsgegenständen zum Tragen.
Eine Versicherung gegen Elementargefahren tritt dann in Kraft, wenn Wasser von draußen in das Haus eindringt. Sie bezahlt Reparaturen, welche durch Flut entstehen oder auch den Abriss, falls dieser nötig sein sollte. Neben dem Gebäude wären auch Garagen oder eventuelle Nebengebäude versichert. Meistens bleibt es nicht nur beim Wasserschaden am Gebäude. Auch der Hausrat könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesem Grund sollte man diesen über die Hausratversicherung gegen Elementargefahren versichern.