Rohrbruch was tun?
Ein Wasserschaden durch einen Rohrbruch ist immer eine unangenehme Situation, bei der langes Zögern unbedingt vermieden werden sollte. Im schlimmsten Fall steht der Keller oder das Zimmer bereits komplett unter Wasser und das gesamte Inventar ist beschädigt. Jetzt heißt es schnell und gezielt handeln.
Wie bemerkt man einen Rohrbruch?
Ein Rohrbruch macht sich in der ersten Phase nur bedingt bemerkbar. Dunkle Flecken an den Wänden, tropfende Decken bis hin zu Wasserpfützen auf dem Boden. Der erste und wichtigste Schritt als Gegenmaßnahme definiert sich in der Abstellung des Hauptwasserhahns. Die Wasserzufuhr muss umgehend gestoppt werden.
Im nächsten Schritt sollte unbedingt die Stromzufuhr unterbrochen werden, damit keine größeren Schäden durch das Zusammenspiel von Wasser und elektronischen Geräten entstehen können. Nachdem der Strom abgeschaltet wurde, sollte nun das Wasser mithilfe von Behältern aufgefangen werden. Bei größeren Schäden können Handtücher und Leintücher Abhilfe bei der Aufnahme des Wassers schaffen. Damit das Wasser nicht entweichen kann sollten unbedingt Handtücher zur Abdichtung vor die Türen gelegt werden. Falls der Wasseranstieg bereits ein unsteuerbares Ausmaß angenommen hat sollte umgehend die Feuerwehr verständigt werden, um hier Hilfe zu beanspruchen.
Wie entsteht ein Rohrbruch?
Da das Leitungswasser einen kilometerlangen Transportweg, angefangen von den Wasserwerken bis zum Endverbraucher, nimmt, schnappt es verschiedene kleine Partikel wie Rostteile und Sandkörner auf. Diese Partikel sind meist Ablagerungen von Rohrinnenwänden des öffentlichen Wassernetzes, die unsere Wasserrohre auf lange Zeit hin gesehen schädigen. Neben den natürlichen Ablagerungen können durch diverse Reparaturen, Abdichtungen und Neuverlegungen ebenfalls Sandkörner und andere Materialien in die Rohre gelangen. Sobald sich diese Fremdkörper an den Rohrleitungen ablagern, kann es innerhalb von wenigen Monaten bereits zu Lochfraßkorrosion und in Folge dessen zu undichten Stellen bis zum Rohrbruch führen.
Eine weitere Möglichkeit für die Entstehung eines Rohrbruchs kann auf eine fehlerhafte Installation der Rohrsysteme zurückführen. Fehler oder Mängel in der Löt- oder Pressnaht können zu Undichtheiten in der Wasserzufuhr führen. Daher empfehlen Profis, das gesamte Rohrsystem beim Neubau durch eine Druckprobe überprüfen zu lassen, um so undichte Stellen entdecken zu können. Auch beim Kauf eines Altbaus empfiehlt sich im Vorhinein mögliche Korrosionsschäden der Wasserrohre abzusprechen. Feuchte Stellen an Wänden oder Decken sind meist ein Indiz auf eine mögliche Rohrbeschädigung, die unbedingt von einem Fachmann unter die Lupe genommen werden sollten.
Kann man einen Rohrbruch verhindern?
Einen garantierten Schutz vor einem Rohrbruch gibt es nicht. Jedoch besteht die Möglichkeit durch eine darauf angepasste Technik, ein Leckageschutzgerät, die Wasserzufuhr kontinuierlich zu überwachen. Diese Geräte können an der Haus- oder Wohnungsinstallation angebracht werden und steuern die Wasserzufuhr. Sobald unnatürliche Vorkommnisse geschehen, stellt die Technik sofort das gesamte Wasserzufuhrsystem ein. Damit können kostspielige weitere Folgeschäden vermieden werden.
Eine weitere Möglichkeit, das Risiko eines Rohrbruchs zu senken besteht in der Abhilfe mit einem Wasserfilter. Unmittelbar hinter dem Wasserzähler wird dieser Filter angebracht, um so das Leitungswasser erneut zu filtern. Der Filter bewirkt, dass die abgelagerten Schmutz- und Sandpartikel erst gar nicht in die hauseigenen Rohre gelangen um eine Lochfraßkorrosion auslösen zu können.
Ist ein Rohrbruch ein Versicherungsfall?
Ja. Sobald der Wasserschaden fürs Erste in Schach gehalten werden kann, sollte der Schaden unbedingt ausreichend dokumentiert werden. Die betroffenen Gegenstände, die Räume und auch die Schadensursache müssen fotografiert werden. Anschließend sollte die Versicherung über den Schaden informiert werden, um so die weiteren Schritte, das Reparieren der Leitung und die Trocknungsmaßnahmen, besprechen zu können. Sollte der Rohrbruch am Wochenende passiert sein, muss hierbei nicht bis zum Wochenstart gewartet werden. Hierbei empfiehlt sich sofort den Notdienst zu verständigen um noch schlimmere Folgeschäden zu unterbinden.
Der, durch den Rohrbruch verursachte Schaden, wird zwischen 2 Versicherungen aufgeteilt. Der Schaden an Möbeln und Inventar wird von der Hausratsversicherung übernommen. Der Schaden am Gebäude und die Reparatur der Rohre werden von der Wohngebäudeversicherung übernommen. Falls der Rohrbruch in einer Mietwohnung vorgefallen ist, so ist umgehend der Vermieter zu verständigen, der schließlich die Wohngebäudeversicherung verständigen muss.
Folgeschäden durch einen Rohrbruch vermeiden
Durch einen Rohrbruch können nicht nur direkte, sichtbare Schäden entstehen, sondern auch kostspielige Folgeschäden hervorkommen. Der, durch den Bruch entstandene Wasserschaden, kann sich im Mauerwerk lange unentdeckt ausbreiten, und somit ein optimaler Nährboden für Schimmelpilz darstellen. Zur Folge eines Rohrbruchs wird empfohlen, die Wände und Böden unbedingt von einem Fachmann ausreichend untersuchen zu lassen. Ohne eine professionelle Trocknung des Wasserschadens kann sich dieser im gesamten Gebäude verbreiten und somit eine noch viel größere und teurere Wasserschadensanierung mit sich bringen. Daher empfiehlt sich im Falle einer Sanierung, eine professionelle Bautrocknung durchführen zu lassen.
Weiterführende & Interessante Links
Quellen & Inspiration
Aachener Zeitung DE: Jede Minute zählt: Was beim Rohrbruch zu tun ist
WWW Aachener Zeitung DE: Ratgeber – Jede Minute zählt…
Vgh DE: Ratgeber – Was tun bei einem Rohrbruch?
WWW Vgh De: Ratgeber
Bau Welt DE: Wasserleitungen – Schutz vor Rohrbruch
WWW Bau Welt DE: Wasserleitungen Schutz…
Schadenengel DE: Rohrbruch in der Wohnung was tun?
WWW Schadenengel DE: Was tun?