Missverständnisse bei Schimmel im Wohnbereich

Die Gefahr von Schimmel im Wohnbereich ist allseits bekannt, werfen dadurch aber auch einige Missverständnisse im Zusammenhang auf.

Nur ein klein wenig Schimmel?

Nicht nur großflächige Befälle durch Schimmel im Wohnbereich können gefährlich werden, bereits kleine Schimmelbefälle können Risiken darstellen und sollten daher schnellstmöglich entfernt werden. Bereits eine geringe Menge an Schimmel kann gefährlich werden, denn auch hierbei werden Schimmelsporen in die Luft abgegeben. Typische Symptome von Schimmelbefall äußern sich durch Müdigkeit, Migräneanfällen, Augentränen, Erkältungsbeschwerden, Hautekzeme und Asthma.

Der Schimmel wird von alleine weg gehen?

Trügerisch sind nicht nur die Symptome sondern auch das Wunschdenken, der Schimmel geht von alleine wieder weg. Schimmel, vor allem im Wohnbereich, muss immer schnellstmöglich entfernt werden.

Kleine Schimmelstellen können dabei auch aus eigener Hand beseitigt werden.

Großflächige Schimmelbefälle sollten jedoch vom Experten begutachtet und bereinigt werden, um somit Folgeschäden vermeiden zu können. Grund dafür ist, dass der Schimmel nicht aufhört sich zu verbreiten, sondern sich auch weiter im Putz, den Wänden oder im Boden ausbreitet.

Hausüblicher Essig entfernt Schimmel im Wohnbereich?

Ein handelsüblicher Essig kann bei Schimmelbefall keine wirkliche Abhilfe schaffen. Dieser bietet auf dem kalkhaltigen Untergrund sogar einen optimalen Nährboden für die Schimmelausbreitung. Man sollte darauf achten, hochprozentigen Ethylalkohol, 70-80%, oder Wasserstoffperoxid, 3-6%, zur Schimmelbekämpfung anzuwenden.

Wichtig ist dabei noch während der Anwendung unbedingt eine Schutzbrille und Handschuhe zu verwenden. Auch gründliches Lüften nach der Prozedur ist unumgänglich.

Der Schimmel kann nach einer Behandlung niemals wieder zurückkommen?

Nein! Schimmel kann in jedem Fall wieder auftreten, da sich die Schimmelsporen immer in der Luft befinden. Sobald diese einen Nährboden mit geeigneter Feuchtigkeit finden, bildet sich erneut Schimmel. Eine einmalige Bekämpfung kann somit nicht gewährt werden.

Luftfeuchtigkeit ist gesund?

Ja das stimmt, jedoch nicht wenn die Luftfeuchtigkeit 60% übersteigt. Eine Luftfeuchtigkeit über 60% stellt einen perfekten Nährboden für Schimmelpilze und auch Milben dar. Wenn die Raumtemperatur im gleichen Zuge auch relativ hoch ist, dann wird der Kreislauf zugleich stark belastet. Im Innenbereich sollten die Werte der Luftfeuchtigkeit zwischen 30% und 55% liegen.

Ein feuchter Keller wird durch Sommerluft wieder trocken?

Ja, aber das funktioniert nur beim Lüften in der Nacht. Tagsüber kann die Sommerluft die Luftfeuchtigkeit sogar erhöhen, wenn warme Luft in den Keller strömt. Daher empfiehlt sich das Lüften lediglich in der Nacht und im Winter kontrolliert, auch tagsüber.

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Ein Neubau mit Dämmung kann nicht Schimmeln?

Ein Neubau mit Dämmung kann sehr wohl schimmeln. Wenn zu lange, zu hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann sich Schimmel im Wohnbereich bilden. In einem Neubau ist die Gefahr von Schimmelbildung nach einem Bezug, möglicherweise durch eine unsachgemäße Neubautrocknung, durchaus möglich. Zudem sind die Fenster und Fugen in den neuen Gebäuden oder nach Sanierungen voll abgedichtet, daher muss das Lüftungsverhalten unbedingt umgestellt werden und öfter gelüftet werden.

Lüften durch Fenster kippen?

Lüften, durch lediglich Kippen der Fenster, führt zu keinem sachgemäßen Luftaustausch, da der Austausch durch die kleine Öffnung deutlich länger dauert. Zu dem droht akute Schimmelgefahr, da die Luftfeuchtigkeit an den kalten Wänden kondensieren kann. Das kann vor allem im Winter passieren. Daher empfiehlt sich mehrmals am Tag kurzes Stoßlüften, damit sich die Luft schnellstmöglich austauschen kann.

Der Schimmel im Wohnbereich muss dem Vermieter nicht gemeldet werden?

Ein großflächiger Schimmelbefall entsteht nicht nur einfach so. Dies hat schwerwiegende Ursachen. Wenn der Schimmel trotz regelmäßigen Lüftens immer noch wieder zurückkehrt, können auch Schäden an der Bausubstanz ursächlich sein.

Deshalb ist es sehr wichtig den Vermieter oder die Hausverwaltung schriftlich darüber in Kenntnis zu setzen. Dabei sollten unbedingt Fotos angefertigt und die Luftfeuchtigkeit regelmäßig überprüft und dokumentiert werden. Dadurch kann später die Ursache und auch die Bekämpfung durch einen Profi erleichtert werden.

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